Arsenik oder Arsen(III)-oxid (As2O3) ist eine anorganische Verbindung, die vor allem als Gift, in geringen Dosierungen früher aber auch als Stimulanz, benutzt wurde.
Arsenik wird häufig schlicht als Arsen bezeichnet. Im Österreich waren, in Anlehnung an den Herstellungsprozess, die Bezeichnungen Hüttenrauch, Hidrach und Hittrach verbreitet. Ungenau wird die Substanz auch als Arsentrioxid bezeichnet und wird unter anderem unter dem Handelsnamen Trisenox verkauft.
Der Drogen-Gebrauch war insbesondere im 19. Jahrhundert in der Steiermark und in Tirol verbreitet, sowie in den Südstaaten der USA. Der Gebrauch von Arsenik soll aber bis ins Mittelalter zurückreichen und in Österreich bis etwa zum Ende des Zweiten Weltkriegs praktiziert worden sein. In China war im 1. Jahrtausend mit dem Hanshi-Pulver eine anorganische Droge verbreitet, welche vermutlich ebenfalls Arsenik oder andere Arsenverbindungen enthielt.
Zum Konsum wurden Arsenik-Stückchen gelutscht oder Arsenik-Pulver auf Lebensmittel gestreut.
In Dosierungen von ca. 2 mg soll Arsenik ein warmes Gefühl im Magen, Wohlbehagen und einen deutlich gesteigerten Appetit erzeugen. Beim Absetzen von Arsenik nach längerem Konsum sollen sich Entzugs-Symptome zeigen (körperliche Abhängigkeit).
In Zeiten als üppigere Formen eher der Schönheitsmode entsprachen, wurde Arsenik auch wegen seiner Appetit-steigernden Wirkung benutzt, um damit Gewicht zuzunehmen. Auch alte Pferde sollen so gemästet worden sein, um ihnen ein kräftigeres Äußeres zu verleihen.
Da Arsenik krebserregend wirkt, ist heute von einem Konsum auch in geringen Dosierungen dringend abzuraten.
Gift[]
Eine tödliche Dosis von Arsenik liegt bei oraler Aufnahme normalerweise bei 0,1 g, bei regelmäßigen Arsenik-Konsumenten ist diese letale Dosis aber um ein vielfaches erhöht, was darauf basiert, das weniger Arsenik durch den Magen resorbiert wird.
Arsenik war über Jahrtausende ein verbreitetes und praktisch nicht nachweisbares Gift, weshalb das Arsenik-Essen oft praktiziert wurde um sich selbst gegen eine Vergiftung zu schützen.
In der Homöopathie werden einige Arsen-haltige Verbindungen in verdünnter Form häufig als Medikament benutzt, etwa Arsenicum album oder Arsenicum jodatum. Hierbei finden zum Teil nur sehr geringe Verdünnungsstufen wie D4 Anwendung (1:10^4, also 1:10000). Geringere Verdünnungsstufen einschließlich D3 (1:1000) sind verschreibungspflichtig. In der ferneren Vergangenheit waren durchaus schon 100 mg Tabletten Arsenicum jodatum D3 im Umlauf [1], was 0,1 mg Arsentrijodid pro Tablette bedeutet.
1992 kam es in Österreich zum Tod einer 32-jährigen Patienten mit Gastritis, welche über mindestens 2 Monate Arsenicum album D6 eingenommen hat (mind. 3 mal täglich 3 Globuli) und bei der man nach dem Tod deutlich erhöhte Arsen-Werte in Blut und Urin feststellte.[2] Die bloße gegebene Arsenik-Menge scheint hierbei aber alleine noch nicht ausschlaggebend für den Tod gewesen zu sein.