Strukturformel | |
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Allgemeines | |
Name | Coffein |
Andere Namen |
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Summenformel | C8H10N4O2 |
CAS-Nummer | 58-08-2 |
PubChem | 2519 |
Kurzbeschreibung |
farb- und geruchsloser Feststoff |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 194,19 g·mol−1 |
Aggregatzustand |
fest |
Dichte |
1,23 g·cm−3 |
Schmelzpunkt |
236 °C (Sublimation ab 178 °C) |
Siedepunkt |
Zersetzung |
Dampfdruck |
20 hPa (80 °C) |
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | |
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Letale Dosis |
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Coffein (auch Koffein, Tein, Thein oder Guaranin) ist ein psychoaktives Stimulantium. Es gehört zur Stoffgruppe der Purinalkaloide und wirkt als Adenosin-Antagonist, indem es den Adenosin-Rezeptor blockiert.
Coffein kommt als Alkaloid natürlich in einigen Pflanzenarten vor und ist der Hauptwirkstoff vieler weit verbreiteter Alltagsdrogen, wie etwa Kaffee, echtem Tee, Cola, Mate, Guaraná und Energy-Drinks.
Coffein ist weltweit die am häufigsten konsumierte pharmakologisch aktive Substanz.
Gebrauch[]
Darreichungsform[]
Getränke[]
Coffein findet sich meist in Form von Getränken die oral konsumiert werden. Da hier das Coffein gelöst vorliegt tritt die Wirkung schneller ein, als dies bei festen Darreichungsformen der Fall ist.
Kaffee
Am weitesten verbreitet ist der Kaffee, welcher aus den gerösteten Samen ("Kaffeebohnen") der Kaffeepflanze (Coffea) gewonnen wird, insbesondere aus den Arten Arabica (Coffea arabica) und Robusta (Coffea canephora). Die Kaffeebohnen werden zum Konsum zu einem Pulver zermahlen und mit heißem Wasser übergossen, wodurch das Coffein im Wasser gelöst wird. Das Wasser wird nun als Kaffee-Getränk ohne das Kaffee-Pulver getrunken.
Tee
Aus der Teepflanze (Camellia sinensis) werden unterschiedliche Teesorten gewonnen, dies sind insbesondere der Schwarze Tee, welcher aus fermentierten Teeblättern hergestellt wird, und der Grüne Tee, aus unfermentierten Teeblättern. Weitere Tee-Sorten sind Weißer Tee, Gelber Tee und Oolong-Tee. Die getrockneten Teeblätter werden mit heißem Wasser übergossen, damit sich das enthaltene Coffein im Wasser löst.
Bei vielen anderen "Teesorten" handelt es sich lediglich um einen mit anderen Pflanzen aromatisierten Heiß-Wasseraufguss, sie enthalten entsprechend keine Teepflanze und damit meist auch kein Coffein. Echter Tee enthält zusätzlich noch Theanin, wodurch er eine beruhigende Wirkkomponente erhält.
Cola
Das Cola-Getränk ist ein oft zuckerhaltiger Softdrink mit relativ geringem Coffeingehalt (Coca-Cola: 10mg/100ml, Fritz-Cola: 25mg/100ml).
Das Getränk Coca-Cola wurde 1886 von dem morphinabhängigen Pharmazeuten John Stith Pemberton entwickelt und enthielt ursprünglich Extrakte aus cocainhaltigen Coca-Blätter und der coffeinhaltigen Kolanuss(Samen von Cola acuminata und Cola nitida). Coca-Blätter und Cola-Nüsse werden heute eher selten für die Herstellung von Cola verwendet und Cocain ist allenfalls in wirkungslosen Spuren enthalten. Bekannte Marken sind etwa Coca-Cola, Pepsi, fritz-kola, Vita Cola und Club-Cola.
Aus den coffein-haltigen Blättern des südamerikanischen Mate-Strauchs (Ilex paraguariensis) wird der Mate-Tee hergestellt. Abgeleitet hiervon entwickelten sich einige zuckerhaltige Softdrinks, welche heute schlicht als "Mate" bekannt sind. Bekannte Marken sind etwa Club-Mate und Mio Mio Mate.
Guaraná-Getränk
Guaraná ist ein Erfrischungsgetränk welches vor allem in Brasilien, Paraguay und Portugal verbreitet ist und aus den coffeinhaltigen Früchten bzw. Samen der Guaraná-Pflanze (Paullinia cupana) hergestellt wird.
Energy-Drinks
Energy-Drinks enthalten Coffein, welches bei der Entcoffeinierung von Kaffee anfällt oder aus synthetischen Quellen. Sie sind, im Gegensatz zu Getränken mit etwa Tee-Extrakt (u.a. Eistee), in ihrem maximalen Coffeingehalt auf 32mg/100ml beschränkt.
In anderen Ländern können die Vorschriften für Energy-Drinks abweichen, so enthält Lipovitan-D in Thailand 50 mg Coffein in einem 100ml Fläschchen. Auch in Deutschland werden die Vorschriften manchmal umgangen, etwa bei Energy-Shots, welche als Nahrungsergänzungsmittel nicht den Vorschriften für Erfrischungsgetränke unterliegen.
Pulver[]
Coffein-Pulver
Coffein-Pulver ist reines Coffein. Es ist ein weißes, geruchloses, kristallines Pulver mit bitterem Geschmack.
Es sollte sehr vorsichtig mit Coffein-Pulver umgegangen werden, da man sehr schnell in hohe Dosisbereiche kommt. Man sollte die Menge mindestens mit einer Feinwaage (Genauigkeit zwischen 0,1 g bis 0,001 g) abmessen können. Coffein-Pulver wird oft für "Experimente" mit anderen Applikationswegen benutzt, so wird es etwa geschnupft. Da solche Applikationswege meist deutlich schneller sind, ist auch hierdurch die Gefahr einer Überdosierung erhöht.
Kolanuss-Pulver
Kolanüsse, die Samen des Kolabaums (Cola), enthalten von Natur aus viel Coffein. Getrocknet und gemahlen ergeben sie das Kolanuss-Pulver. Zum Konsum kann dieses in kochendes Wasser oder in warme Milch bzw. in das Kakao-Getränk gegeben werden.
Guarana-Pulver
Auch Guarana (Paullinia cupana) ist eine Pflanze, deren Samen besonders viel Coffein enthalten und zu einem Pulver verarbeitet werden. Es kann wie Kolanuss-Pulver heißen Getränken beigemischt werden.
Matcha
Matcha ist zu Pulver vermahlener Grüntee (Camellia sinensis). Dieser wird meist in Wasser gelöst oder als Zutat verwendet. Da Matcha als ganzes konsumiert wird, bleibt im Gegensatz zu Tee-Aufgüssen kein Coffein in den verwendeten Blättern zurück.
Coffaina bleibwach
Coffaina bleibwach[1] ist eine Marke von coffeinhaltigem Pulver, welche in Berliner Kiosken und Spätis verkauft wird. Ein 2 Gramm-Tütchen enthält 120 Milligramm Coffein, welches mit Zucker vermischt wird und nach Herstellerempfehlung in einem Getränk gelöst werden soll.
Sonstige[]
Coffein-Kaugummis
Coffein-Kaugummis wirken speziell über den sublingualen Applikationsweg, wodurch der Wirkungseintritt beschleunigt wird.
Coffein-Tabletten
Coffein-Tabletten sind in der Apotheke erhältlich und enthalten in der Regel eine Dosis von 200 mg pro Tablette.
Coffein-Brausetabletten
Die Drogeriekette DM führt als Nahrungsergänzungsmittel etwa "Energy-Brausetabletten" mit einem Coffeingehalt von 80 mg.
Nahrungsergänzungsmittel
Es existieren auch in Drogerien erwerbbare Nahrungsergänzungsmittel, welche Coffein in Kapseln oder Tabletten enthalten, so etwa EnergieKick von Sanotact mit 100mg Coffein in einer Kapsel.
Frische Kolanüsse
In den Ursprungsländern werden frische Kolanüsse oft gekaut.
Dosierung[]
Coffein[]
Bei Coffein spricht man ab 50mg von einer wirksamen Dosis, welche üblicherweise verwendet wird um die Müdigkeit zu vertreiben.
Dosierungen zwischen 300 und 600mg können zu einem "Coffein-Rausch" führen[1], allerdings kann sich die individuelle Verträglichkeit von Coffein deutlich unterscheiden und ab 500 bis 1000 mg durchaus schon zu unangenehmen Nebenwirkungen (Vergiftungserscheinungen) kommen (Coffeinismus). Bevor man größere Dosierungen Coffein einnimmt, sollte man erst durch das Herantasten mit kleinen Dosen das persönliche Wirkungsoptimum gefunden haben.
Eine dauerhafte Tagesdosis von 200mg sollte nicht überschritten werden, da es sonst zu unangenehmen Nebenwirkungen und sogar zur Abhängigkeit führen kann. Allgemein sollte es bei jeder Droge ein paar drogenfreie Tage am Stück geben.
Bei anhaltenden Konsum über einen längeren Zeitraum von 6 bis 15 Tagen kann sich eine Coffein-Toleranz entwickeln, d.h. der Konsument muss die Dosis steigern, um die gleiche Wirkung zu erzielen, oder eine Zeit lang pausieren, um die Toleranz abzubauen. Die Coffein-Toleranz wird auch als Ursache dafür angesehen, dass einige Coffein-Konsumenten problemlos vor dem Einschlafen Coffein zu sich nehmen können.
Coffeingehalt in Zubereitungen[]
Da Coffein meist aus pflanzlichen Quellen stammt und auf unterschiedliche Weise zubereitet wird kann der Coffeingehalt stark schwanken.
Bei Wasser-Aufgüssen, wie sie etwa mit Kaffeebohnen und Teeblättern durchgeführt werden, steigt die Löslichkeit des Coffein stark mit der Wassertemperatur.
Der Coffeingehalt von Energy-Drinks ist in Deutschland gesetzlich durch die Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung[2] beschränkt und beläuft sich deshalb meist auf 32mg/100ml. Nicht davon betroffen sind Nahrungsergänzungsmittel, weshalb auch einige ähnliche Produkte mit höherem Coffeingehalt im Umlauf sind (z.B. Energy-Shots). Weiterhin ist Coffein in Kaffee-, Tee- oder Cola-Zubereitungen nicht Deklarationspflichtig und nicht beschränkt.
Tabelle[]
Quelle | Gehalt in mg/100ml | Gehalt in mg/100g | Gehalt in mg/Stück | Übliche Konsumeinheit | mg pro Kosumeinheit | Zusätzliche Inhaltsstoffe | ||||||||
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min | ⌀ | max | min | ⌀ | max | min | ⌀ | max | min | ⌀ | max | |||
Kaffee[3] | 33,3 | 66,7 | 100 | 150 ml | 50 | 100 | 150 | |||||||
Espresso[4] | 100 | 110? | 120 | 50 ml | 50 | 55? | 60 | |||||||
Filterkaffee[5] | 64 | 80? | 96 | 125 ml | 80 | 100? | 120 | |||||||
Ungefilterter Kaffee[6] | 72 | 88? | 104 | 125 ml | 90 | 110? | 130 | |||||||
Instantkaffee[7] | 48 | 64? | 80 | 125 ml | 60 | 80? | 100 | |||||||
Mokka[8] | 80 | 94? | 108 | 125 ml | 100 | 118? | 135 | |||||||
Rohkaffee(-bohnen)[9] | 600 | 1330 | 3000 | |||||||||||
Röstkaffee(-bohnen)[10][11] | 800 | 1270 | 4000 | |||||||||||
Energy-Drinks | 32 | 32 | 32 | 250 ml | 80 | 80 | 80 | Zucker, | ||||||
Red Bull Energy Shot | 133 | 133 | 133 | 60 ml | 80 | 80 | 80 | Zucker,
Taurin | ||||||
Pure Cofain 699 | 69,9 | 69,9 | 69,9 | 250 ml | 174,8 | 174,8 | 174,8 | Zucker | ||||||
Latte Espresso | 48[14] | 50 | 52[15] | 250 ml | 120 | 125 | 130 | Zucker | ||||||
Club-Mate | 20 | 20 | 20 | 500 ml | 100 | 100 | 100 | Zucker | ||||||
Cola | 10,5 | 12 | 16,5 | 200 ml | 21 | 24 | 33 | |||||||
Coca-Cola | 10 | 10 | 10 | 200 ml | 20 | 20 | 20 | Zucker | ||||||
Fritz-Cola[18] | 25 | 25 | 25 | 330 ml | 82,5 | 82,5 | 82,5 | Zucker | ||||||
Tee | 16,7 | 33,3 | 60 | 150 ml | 25 | 50 | 90 | Theanin | ||||||
Grüner Tee | 38 | 150 ml | 56 |
Theanin (35mg /KE) | ||||||||||
Schwarzer Tee | 38 | 150 ml | 57 | Theanin
(27 mg/KE) | ||||||||||
getrocknete Teeblätter[23] | 900 | 3000 | 5000 | 1 TL~4 g | 28,8* | 96* | 160* | Theanin, *nur etwa 80% des Coffeins lösen sich in Wasser | ||||||
Matcha[24] | 1890 | 3165? | 4440 | ½ TL~2 g | 37,8 | 63,3? | 88,8 | Theanin | ||||||
Kakao | 1,3 | 3,3 | 13,3 | 150 ml | 2 | 5 | 20 | Theobromin, | ||||||
Milchschokolade | 3 | 15 | 35 | 100 g | 3 | 15 | 35 | Zucker, | ||||||
Zartbitterschokolade | 50 | 90 | 110 | 100 g | 50 | 90 | 110 | Zucker, | ||||||
Scho-Ka-Kola | 200 | 200 | 200 | 12,5 g
100 g |
25
200 |
25
200 |
25
200 |
Zucker, | ||||||
Energy Brausetabletten (dm Sportness) | 40 | 40 | 40 | 1950 | 1950 | 1950 | 80 | 80 | 80 | 1 Stk (4,1 g) auf 200 ml Wasser | 80 | 80 | 80 | |
Coffeintabletten | 200 | 200 | 200 | 1 Stk | 200 | 200 | 200 | |||||||
Coffaina Bleibwach (Pulver) | 6000 | 6000 | 6000 | 120 | 120 | 120 | 2 g / 1 Tütchen | 120 | 120 | 120 | Zucker | |||
Kolanuss(-Pulver) | 2000 | 2750? | 3500 | 1 TL~4 g | 80 | 110? | 140 | Theobromingehalt
unklar (0,05-2,5%) | ||||||
Guarana(-Pulver) | 2000 | 4900? | 7800 | 1 TL~4 g | 80 | 196? | 312 | |||||||
Kakaopulver (100%) | 200 | 200 | 200 | 1 TL~4 g | 8 | 8 | 8 | Theobromin
(1-2,5%) | ||||||
Max. Löslichkeit in Wasser bei 20 °C | 2174 | 2174 | 2174 | |||||||||||
Max. Löslichkeit in Wasser bei 80 °C | 18182 | 18182 | 18182 | |||||||||||
Max. Löslichkeit in Ethanol bei 20 °C | 1515 | 1515 | 1515 | |||||||||||
Max. Löslichkeit in Ethanol bei 60 °C | 4545 | 4545 | 4545 | |||||||||||
Coffeinpulver | 100000 | 100000 | 100000 |
weitere Inhaltstoffe[]
Purinalkaloide
Coffein-haltige Pflanzen enthalten oft, als Teil des natürlichen Syntheseweges, auch andere Purinalkaloide, welche ähnlich wie Coffein wirken. Dies sind insbesondere Theobromin und Theophyllin. In der Regel sind diese nur in vernachlässigbar kleinen Mengen enthalten und in ihrer Wirkung schwächer als Coffein. Bei der Kolanuss existieren widersprüchliche Angaben zum Theobromin-Gehalt. Im Kakao hingegen ist Theobromin der Hauptwirkstoff und Coffein nur in sehr geringen Mengen enthalten.
Theobromin soll zusätzlich stimmungsaufhellend wirken, weshalb es die Angsterzeugenden Effekte des Coffein mildern kann.
Theanin
Theanin ist ein Inhaltsstoff der Teepflanze, welcher sich in echtem Tee findet. Ihm wird eine beruhigende Wirkung zugeschrieben, welche die negativen Effekte von Coffein mildert.
Zucker
Insbesondere Energy-Drinks wird oft zusätzlich Traubenzucker zugegeben, welcher die aktivierende Wirkung unterstützen soll. Die leistungssteigernde Wirkung von Traubenzucker ist meist aber nur von kurzer Dauer, nach dem plötzlichen Anstieg des Blutzuckerspiegels kommt es durch eine Überregulierung des Körpers bei der Insulinproduktion zu einem stärkeren Abfall, so das man erschöpfter ist als zuvor. Bei Coffein- und Glucose-haltigen Energy-Drinks soll die leistungssteigernde Wirkung nach etwa 2 Stunden in ihr Gegenteil umschlagen.[31] (Das ist natürlich im Interesse der Getränkehersteller, da man nun mit dem nächsten Energy-Drink nachlegen muss.) Das Unwohlsein durch den geringen Blutzucker kann durch die Nervosität-steigernde Wirkung des Coffein zusätzlich verstärkt werden.
Es empfiehlt sich also bei längeren Belastungen auf zuckerfreie Alternativen zurückzugreifen.
Überdosierung[]
Allgemein gilt Coffein in seinen etablierten Darreichungsformen als recht sicher händelbare Droge. Dennoch kommt es relativ selten immer wieder zu Todesfällen, welche mit Coffein-Konsum in Verbindung gebracht werden.
Bei Vorerkrankungen des Herzens kann bereits eine mittlere Dosis von Coffein tödlich sein. Solche Vorerkrankungen können für den Betroffenen unbekannt sein. 2010 wurde etwa der Fall einer 14-jährigen US-Amerikanerin bekannt, welche nach dem Konsum von 480 mg Coffein, gelöst in 1,4 Liter eines Energy-Drinks, starb[32].
Für den Durchschnittsmenschen wird oft angenommen, dass 0,5 bis 1 g Coffein unangenehme Nebenwirkungen erzeugen ("Vergiftung") und 5 bis 10 g potentiell tödlich sein können. Der Tod tritt in der Regel durch Herzstillstand ein. 5 g Coffein entsprechen etwa 39 Tassen bzw. 4,8 l starken Kaffees, 25 Coffeintabletten oder 64 g besonders starken Guarana-Pulvers.
Wirkung[]
Die Wirkung von Coffein ist biphasisch, d.h. die Wirkung wird durch Steigerung der Dosis nicht einfach weiter verstärkt sondern verändert sich auch Qualitativ. Ursache hiervon ist dass die Adenosin-antagonistische Wirkung in kleineren Dosierungen überwiegt, während in höheren Dosierungen die Wirkung als Phosphodiesterase-Hemmer stärker hervortritt.
Psychologisch[]
Die typischen Effekte des Coffeins sind die gesteigerte Aufmerksamkeit und die erhöhte Wachheit. Es kann vermehrt zu Angstgefühlen und Nervosität kommen.
In der zweiten Phase, bei Dosierung zwischen 300 und 600 mg, können sich euphorische Gefühle einstellen, so dass es zum "Coffein-Rausch" kommt.[33]
Ab etwa 1000 mg spricht man wegen der sich einstellenden negativen Nebenwirkungen von einer akuten Coffein-Vergiftung.
Körperlich[]
Durch Coffein wird der Herzschlag beschleunigt und der Blutdruck gesteigert. Organe werden stärker durchblutet und die Atemwege erweitert (Bronchodilatation). Muskelzittern und rhythmische Muskel-Zuckungen (Tremor) können verstärkt auftreten.
In höheren Dosen führt Coffein dazu, dass vermehrt Harn produziert wird, wodurch man entsprechend öfter auf die Toilette muss. Man kann hierbei die Harnsäure, welche ein Abbauprodukt des Coffeins ist, oft deutlich im Urin riechen. Um eine Dehydrierung zu vermeiden, sollte man auch coffeinfreie Getränke zu sich nehmen. Auch die Darmbewegungen werden angeregt, wodurch der Stuhlgang gefördert wird.
Leichte Kopfschmerzen können durch Coffein verschwinden. Bei Kombination von Coffein mit Analgetika aus der Gruppe der Cyclooxygenasen-Hemmern (COX-Hemmer, z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Paracetamol) ergeben sich synergetische Effekte, welche auch mit Kombi-Präparaten medizinisch genutzt werden.[34]
Es gibt eine positive Korrelation zwischen Coffeinkonsum und der Ausprägung des prämenstruellem Syndroms (PMS).[35]
Paradoxe Wirkung[]
Einigen Menschen zeigen eine paradoxe Reaktion auf Coffein: trotz sehr hoher Coffeinmengen von über einem halben Dutzend Tassen Kaffee am Tag fühlen sie sich extrem Müde. Diese Müdigkeit verschwinden, sobald der Coffeinkonsum eingestellt wird.[36].
Eine paradoxe Wirkung tritt vor allem bei Menschen mit AD(H)S auf. Bei ihnen wirken Stimulanzien paradoxerweise beruhigend. Man muss sich aber im Klarem sein, dass das nur eine Auffälligkeit, nicht aber ein Ausschlusskriterium ist. Es gibt auch Patienten, die eine normale Wirkung verzeichnen.
Wirkungszeit[]
Wirkungseintritt[]
Die Wirkung eines Coffein-haltigen Getränks kann nach 10 bis 60 Minuten einsetzten, abhängig etwa von der Füllung des Magens.[37] Auf leeren Magen erreicht nach etwa 20 bis 25 Minuten die Coffeinkonzentration im Blut ihr Maximum[38].
Die Resorptionsgeschwindigkeit von Coffein kann durch weitere pflanzliche Inhaltsstoffe beeinflusst werden. Coffein aus Kaffee ist etwa an einen Chlorogensäure-Kalium-Komplex gebunden, welcher bereits durch die Magensäure gelöst wird. Coffein aus Tee hingegen ist an Polyphenole gebunden, kann deshalb erst im Darm gelöst werden und wirkt deshalb langsamer.
Wirkungsdauer[]
Halbwertzeit von Coffein im Blut beträgt 3 bis 6 Stunden, durchschnittlich um die 5 Stunden, und kann individuell sehr verschieden sein[39][40]. Die direkten Abbauprodukte von Coffein, Paraxanthin (80%), Theophyllin(6%) und Theobromin (10%), sind allerdings selbst noch auf ähnliche Weise wie Coffein psychoaktiv und werden erst durch die Umwandlung in Xanthin deaktiviert, wodurch sich die Wirkungszeit weiter verlängert.
Raucher bauen Coffein etwa doppelt so schnell ab[41], wobei dieser Effekt nicht an Nicotin gebunden ist. Dieser Effekt ist bei der Rauch-Entwöhnung zu beachten, da sich bei gleichbleibenden Coffeinkonsum mehr Coffein im Körper anreichert, wodurch einige scheinbare Entzugssymptome, wie Ruhelosigkeit und Nervösität, bedingt sein können.
Bei Frauen, welche die Antibabypille nehmen, kann sich die Wirkungsdauer verdoppeln. Bei Frauen in der Gelbkörperphase, zwischen Eisprung und Menstruation, nimmt die Wirkungsdauer etwa um 1/4 zu, liegt also etwa bei 6,8 Stunden.
Neugeborene verfügen kaum über die Fähigkeit Coffein abzubauen, weshalb die Coffeinhalbwertzeit bei ihnen um die 80 Stunden betragen kann. Im Alter von drei bis fünf Monaten beträgt die Halbwertzeit immernoch 14,4 Stunden. Mit ungefähr sechs Monaten entspricht die Halbwertzeit der eines Erwachsenen.[42].
Risiken und Nebenwirkungen[]
Coffein gilt im allgemeinen als eine sehr sichere Droge, die auch beim maßvollen Langzeitkonsum kaum Probleme bereitet.
Todesfälle durch Coffein sind sehr selten und meist durch Vorerkrankungen, oft das Herz betreffend, mit bedingt. Solche Vorerkrankungen sind allerdings nicht immer bekannt.
Schlafstörungen[]
Coffein kann sehr lange wirken. Eine Dosis von 200 mg (2 Tassen Kaffee oder 2 Flaschen Mate) braucht, je nach individueller Veranlagung, etwa 6 bis 12 Stunden um auf 50 mg reduziert zu werden (Halbwertzeit 3 bis 6 Stunden). Auch die Resorptionszeit im Darm kann bei manchen Zubereitungen deutlich verlängert sein.
So kann die Wirkung von am Nachmittag getrunkenem Coffein leicht in den Abend und die Nacht hinein reichen und das Einschlafen erschweren.
Mischkonsum[]
Da Koffein für sich relativ ungefährlich ist, wird auch im Mischkonsum oft leichtfertig mit ihm umgegangen.
Ethanol
Die müde machende Wirkung des Ethanol kann teilweise auf eine verstärkte Ausschüttung von Adenosin zurückgeführt werden. Dieser Teil der Wirkung kann entsprechend durch den Adenosin-Antagonisten Coffein reduziert werden.[43]. Allerdings wirkt Ethanol auch auf die GABA-Rezeptoren verstärkend und als NMDA-Antagonist, so dass nicht alle dämpfenden Wirkungen des Ethanols ausgeschaltet werden können.
Ethanol und Coffein fördern beide die Harnausscheidung durch unterschiedliche Mechanismen, beim Mischkonsum sollte also auf eine entsprechende Flüssigkeitsversorgung geachtet werden, um einer Dehydrierung vorzubeugen.
Halluzinogene
Wegen der tendenziell Angst-fördernden Wirkung von Coffein, wird von einem Mischkonsum mit Halluzinogenen abgeraten, da Horrortrips begünstigt werden.
Stimulanzien
Koffein hat zusammen mit stärkeren Stimulanzien, wie Cocain oder Amphetaminen(Ecstasy, Speed), synergetische Effekte, d.h. die Wirkung wird gegenseitig verstärkt. Dies gilt allerdings auch für negative Effekte, wie Dehydrierung, durch Wasserverlust, und insbesondere für die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems, welche mitunter gefährlich werden kann.
MAO-Hemmer
Bei der Einnahme von MAO-Hemmern sollte die Coffein-Aufnahme auf geringe Mengen beschränkt werden, da die Wirkung von Coffein verstärkt wird. Es kann bei nicht-beachten etwa zu Bluthochdruck-Krisen kommen.
Nicht-Opioide Analgetika
Die analgetische Wirkung kann, insbesondere bei Kopfschmerzen, verstärkt werden.
Kombinationsliste[]
- Coffein + Cannabinoide
- Coffein + Kratom: Die Kombination aus Kratom und Kaffee gilt als gut verträglich. Die stimulierenden Wirkungen beider Substanzen ergänzen sich, weshalb das Coffein geringer dosiert werden sollte als üblich, sedierenden Effekte des Kratoms treten eher in den Hintergrund. Coffein regt die Verdauung an, was den Wirkeintritt des Kratoms beschleunigen kann. Da Coffein und Kratom entwässern sollte auf ausreichende Flüssigkeitsversorgung geachtet werden.[45]
- Matcha + Kratom: "Leaveball", "Bio-Speedball", "Grüner Speedball", die aktivierende und gleichzeitig entspannnende Wirkung des Matcha (Coffein, Theanin) ergänzt sich gut mit der entspannenden Wirkung des opioiden Kratoms (Mitragynin) und wirkt gleichzeitig dessen bewusstseinstrübenden Effekten entgegen. Allerdings ist die Wirkdauer der Matcha-Wirkstoffe deutlich kürzer als die des Kratom, weshalb nach Abklingen der Matcha-Wirkung eine deutlich intensivere Müdigkeit auftreten kann.
- Matcha + Kratom + Rosmarin: "Triple Leaveball", die aktivierenden und entspannende Wirkung von Matcha (Coffein, Thein) ergänzt sich gut mit der konzentrationsfördernden und bewustseinsklärenden Wirkung von Rosmarin und der angstlösenden und entspannenden Wirkung von Kratom. Eine gute Kombination für geistiges Arbeiten, wobei aufgrund der potentiell addiktiven Wirkung von Kratom dies natürlich nur selten verwendet werden sollte.
- Matcha + Kratom: "Leaveball", "Bio-Speedball", "Grüner Speedball", die aktivierende und gleichzeitig entspannnende Wirkung des Matcha (Coffein, Theanin) ergänzt sich gut mit der entspannenden Wirkung des opioiden Kratoms (Mitragynin) und wirkt gleichzeitig dessen bewusstseinstrübenden Effekten entgegen. Allerdings ist die Wirkdauer der Matcha-Wirkstoffe deutlich kürzer als die des Kratom, weshalb nach Abklingen der Matcha-Wirkung eine deutlich intensivere Müdigkeit auftreten kann.
Kleinkinder und Schwangerschaft[]
Es wird empfohlen den Coffeinkonsum während der Schwangerschaft und beim Stillen auf ein Minimum zu reduzieren.
Coffein kann Zellmembranen durchdringen und gelangt so leicht bei Schwangeren in das Fruchtwasser oder bei Stillenden in die Muttermilch.[46] Die Enzyme um Coffein abzubauen entwickeln sich erst in der Zeit nach der Geburt, weshalb Neugeborene sehr anfällig für Coffein sind. Erst im sechsten Monat erreicht das Kleinkind in etwa die Abbaukapazität eines Erwachsenen (wobei natürlich durch die geringe Körpergröße die gleiche Menge Coffein immer noch viel stärker wirkt.)
In Tierversuchen führte Coffeinkonsum zu einem geringeren Geburtsgewicht und zu einer größeren Häufigkeit von Tot- und Fehl-Geburten. Epidemologische Studien konnten Ähnliches für Menschen bei einer Tagesdosis von über 300 mg Coffein zeigen.[47]
Vergiftung[]
akute Vergiftung[]
Vergiftungserscheinungen werden in der Regel bei Dosierungen über 1 g Coffein erwartet. Dies kann natürlich je nach individueller Verträglichkeit variieren.
Symptome einer Vergiftung sind:
- Unruhe und Erregung
- Tachykardie (Herzrasen)
- Bluthochdruck
- starker Harndrang
- Schlaflosigkeit
- Konzentrationsstörungen oder -steigerungen
- Hyperaktivität
- unkontrollierte Bewegungen
- Durchfall
- Angsterscheinungen
Tödliche Vergiftungen sind relativ unwahrscheinlich, da die meisten Zubereitungen in riesigen Mengen konsumiert werden müssten, um allein in die Nähe der angenommenen Letaldosis von 10 g[48] Coffein zu kommen. Lediglich mit purem Coffeinpulver erscheint dies einfach.
Allerdings können manche Menschen sensibler auf Coffein reagieren. Vorerkrankungen, insbesondere des Herzens, können das Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand oder einen Kreislaufkollaps erhöhen. Bei einer geringen Körpermasse dürfte sich auch die Letaldosis entsprechend reduzieren.
chronische Vergiftung[]
Eine chronische Vergiftung entwickelt sich, wenn über einen längeren Zeitraum eine hohe Tagesdosis an Coffein konsumiert wird. Sie soll sich bei Tagesdosen von 500 mg/60 kg einstellen[49] und in Angstgefühlen, Schlafstörungen, Bluthochdruck sowie Magen-Darm-Beschwerden äußern.
Hierbei kann es wegen der verminderten Schlafqualität auch zu Symptomen des Schlafentzugs kommen.
Abhängigkeit[]
psychologische Abhängigkeit[]
Die Abhängigkeitsrisiko von Coffein ist schwierig zu bewerten. Es gibt eine große Menge von Menschen die Coffein täglich konsumieren und aussagen ohne Coffein nicht über den Tag kommen zu können.
Es wird argumentiert, dass viele Menschen zeitweise Coffein nehmen und ohne Probleme wieder absetzten könnten, weshalb Coffein nicht abhängig-machend seien könnte. Allerdings gibt es auch bei Substanzen wie Ethanol, Cocain oder Methamphetamin einige Konsumenten, welche die Substanzen zeitweise nehmen ohne Abhängig zu sein oder zu werden, so dass hier auch individuelle Veranlagungen eine große Rolle spielen.
Coffein hat keinen direkten Effekt auf das menschliche Belohnungssystem (Mesolimbisches System) des Gehirn, was häufig als ein Argument gegen ein psychologisches Abhängigkeitpotential herangezogen wird.[50] Der Coffein-Wirkung wird im allgemeinen kein spürbarer Glücks-Kick zugeschrieben, was nach der Lerntheorie die Entwicklung einer Abhängigkeit bedingt. Gleichzeitig wird Coffein in höherer Dosierung und insbesondere seinem Verwandten und Metaboliten Theobromin (in Kakao) durchaus eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben, so dass ein psychologisches Abhängigkeitsrisiko vermutlich bei Tagesdosen von über 300 mg erhöht ist.
Coffein ist häufig in Alltagsrituale eingebunden, etwa dem Morgenkaffee zum Frühstück oder dem Trinken von Kaffee und Tee zu einer nachmittaglichen Zwischenmahlzeit (Kaffee und Kuchen, Tea time, Teezeremonie), so dass es durchaus zu eine indirekte Verknüpfung von Coffein mit Glücksgefühlen kommen kann.
Eine Coffeinabhängigkeit wäre, ähnlich wie Nicotin-Abhängigkeit, gesellschaftsverträglich, d.h. man kann problemlos Abhängig sein ohne große Probleme im Alltagsleben zu entwickeln. Auch scheint Coffein-Konsum in niedrigen Dosierungen kaum gesundheitliche Risiken mit sich zu bringen. Entsprechend ist bei Coffeinkonsumenten meist gar kein Problembewusstsein vorhanden. Die einzige Motivation, zeitweise auf Coffein zu verzichten, ist einer Wirkstoff-Toleranz entgegen zu wirken.
Dennoch scheint es eine kleine Gruppe von Coffein-Abhängigen zu geben, welche einen Leidensdruck entwickeln. Hierbei könnte eine generelle Prädisposition zu Substanzabhängigkeiten oder einige psychologische Probleme ein Abhängigkeitsrisiko erhöhen.[51].
körperliche Abhängigkeit[]
Zu Coffein kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln.[52] Dies soll bereits bei einer Tagesdosis von 100mg Coffein (1 Tasse Kaffee) möglich sein.[53] Die Gewöhnung an eine Coffeintagesdosis findet ungefähr innerhalb von 7 bis 12 Tagen statt.[54].
Entzugssymptome können sein[55].:
- Kopfschmerzen
- Lethargie
- Müdigkeit
- Depressionen
- Reizbarkeit und Unruhe
- psychomotorische Verlangsamung
- erhöhte Muskelspannung
- Verlangen nach stimulierenden Substanzen (Craving)
- Appetitsteigerung
- Schlafstörungen, wie Schlaflosigkeit (Insomnie) oder vermehrtes Schlafbedürfnis (Hypersomnie)
- bizarre oder unangenehme Träume
- Übelkeit und Erbrechen
Ein Entzug setzt ungefähr 12 bis 24 Stunden nach dem letzten Coffein-Konsum ein und kann 2 bis 9 Tage dauern, wobei die schwersten Symptome in den ersten 2 Tagen auftreten.
Die sogenannte Urlaubsgrippe oder Urlaubskrankheit wird teilweise mit Coffein-Abhängigkeit in Verbindung gebracht. Während Menschen im Berufs-Alltag viel Coffein konsumieren um funktionsfähig zu bleiben, verzichten sie darauf im Urlaub, mit der Folge, dass sie (unwissentlich) einen Entzug durchlaufen und so die ersten Urlaubstage krank sind.
Auch postoperative Kopfschmerzen konnten mit Coffeinkonsum korreliert werden. Diese wurden im Allgemeinen als eine Nebenwirkung der Narkose betrachtet, scheinen aber eher in der Abstinenzphase vor und nach der Operation begründet zu sein.[56].
Wirkungsmechanismus[]
Adenosin-Antagonist[]
Coffein wirkt hauptsächlich auf die Hirnrinde, indem die sogenannten Adenosin-Rezeptoren blockiert werden. Diese Rezeptoren haben die Aufgabe, die Nervenzellen im Gehirn vor einer Überlastung zu schützen. Dies geschieht durch einen Rückkopplungseffekt, der dadurch entsteht, dass aktive Nervenzellen Adenosin ausstoßen, welches dann die Adenosin Rezeptoren vom Typ A2a besetzt. Je mehr Aktivität die Nervenzellen aufweisen, desto mehr Adenosin wird auch ausgestoßen und folglich mehr Rezeptoren besetzt, was zu einer Aktivitätshemmung führen.
Das Coffein hat strukturell Ähnlichkeit mit dem Adenosin und kann so die Rezeptoren vom Typ A2a besetzen, allerdings ohne sie zu aktivieren. Dadurch kommt die pharmakologische Wirkung auf das zentrale Nervensystem zu Stande.
Phosphodiesterase-Hemmer[]
In höheren Dosen hemmt Coffein die Phosphodiesterasen, welche für den Abbau von cyclischem Adenosin-3',5'-monophosphat (cAMP) und cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP) im Zellstoffwechsel verantwortlich sind. Als Second Messenger sind cAMP und cGMP an vielen verschiedenen physiologischen Vorgängen beteiligt. U.a. cAMP bewirkt eine stärkere Ausschüttung von Transmittern wie Adrenalin.[57]
Pharmakokinetik[]
Resorption[]
Coffein wird relativ schnell und vollständig resorbiert und dringt in nahezu alle Körperflüssigkeiten ein.
Coffein kann bereits im Magen resorbiert werden, wenn es nicht durch Begleitstoffe gebunden ist. In Kaffee ist Coffein an Chlorogensäure-Kalium-Komplex gebunden, welcher durch die Magensäure gelöst werden kann. Coffein aus Tee hingegen ist an Polyphenole gebunden, kann deshalb erst im Darm gelöst werden und wirkt deshalb langsamer und entsprechend länger.
Abbau[]
Coffein wird durch Enzyme der Leber abgebaut. Hierbei werden durch das Enzym Cytochrom P450 1A2 zunächst die Methylgruppen des Coffeins abgetrennt.
Aus dem Trimethylxanthin(Coffein) werden also zunächst die Dimethylxanthine Theophyllin (6%), Theobromin (10%) und Paraxanthin (80%). Diese sind Xanthine sind immernoch pharmakologisch aktiv, Paraxanthin ist in seiner Wirkung auf die Rezeptoren sogar etwas stärker als Coffein, weshalb es wesentlich zur Coffeinwirkung mit beiträgt.
Die Dimethylxanthine werden wiederum zu Monomethylxanthinen (1-Methylxanthin, 3-Methylxanthin, 7-Methylxanthin) und diese zu Xanthin abgebaut.
Xanthin selbst wird zu Harnsäure, welche im Urin ausgeschieden wird. Etwa 3% des Coffeins werden direkt durch den Urin ausgeschieden
Coffein | ||
Dimethylxanthine | ||
Paraxanthin | Theobromin | Theopyllin |
Monomethylxanthine | ||
1-Methylxanthin | 3-Methylxanthin | 7-Methylxanthin |
Xanthin | ||
Andere Verwendungszwecke[]
Abnehmen[]
Coffein wird zum Teil als Mittel zum Abnehmen betrachtet und war als solches Bestandteil einiger Abnehm-Präparate. Ein Nachweis einer solchen Wirkung ist bislang aber nicht erbracht worden.
Eine anorektische Wirkung, wie Stimulanzien aus der Gruppe der Amphetamine, hat Coffein nicht. Häufig wird die Abnehmwirkung mit einem allgemein gesteigerten Aktivitätsniveau und einer geringfügig erhöhten Körpertemperatur erklärt, dies setzt allerdings voraus, dass dieser geringe Kalorien-Mehrverbrauch nicht (unbewusst) durch gesteigertes Essen kompensiert wird.
Da Coffein die Verdauung anregt, könnte auch der Appetit gesteigert werden, was das Abnehmen erschweren kann.
Bei Grünen Tee werden Catechinen und dem Epigallocatechingallat (EGCG) zusätzliche Effekte zugeschrieben, die ein Abnehmen begünstigen.
Doping[]
Im Sport wird es häufig als Dopingmittel zur Leistungssteigerung benutzt. Zeitweise stand es auf der Liste der kontrollierten Dopingmittel, allerdings nur in sehr hohen Dosierungen.
Kopfschmerzen[]
In der Medizin wird Coffein als adjuvantes Analgetikum zusammen mit nicht-opioiden Analgetika benutzt. Coffein hat eine gefäßserweiternde Wirkung, weshalb es insbesondere gegen vaskuläre Kopfschmerzen wirkt, allerdings scheinen noch andere Effekte bei der synergetisch-verstärkenden Wechselwirkung mit COX- bzw. COX-2-Hemmern eine Rolle zu spielen.
Der Einsatz von Coffein wird allerdings auch kritisiert, da sich mit der Zeit eine Toleranz und körperliche Abhängigkeit entwickeln kann. Wird Coffein bei Abhängigkeit plötzlich abgesetzt kommt es zum Rebound, d.h. die behandelten Symptome kehren plötzlich und stärker wieder zurück. Dies liegt daran, dass sich die Gefäße im Gehirn an den Reiz durch das Coffein angepasst haben und ohne Coffein sich nun stärker verengen als zuvor, was mit entsprechend stärkeren vaskulären Kopfschmerzen einhergeht.
Natürliche Vorkommen[]
Die meistgenutzten Coffeinhaltigen Pflanzen sind:
- Camellia - Kamelien
- Camellia sinensis - Teepflanze
- Camellia japonica
- Camellia taliensis
- Coffea - Kaffeepflanze
- Coffea arabica - Arabica-Kaffee
- Coffea canephora - Robusta-Kaffee
- Coffea excelsa - Tschad-Kaffee
- Coffea liberica - Liberia-Kaffee
- Cola - Colanussbaum
- Cola acuminata - Colabaum
- Cola nitida - Westlicher Kolabaum
- Ilex - Stechpalmen
- Ilex guayusa
- Ilex kaushue - Kuding
- Ilex paraguayensis - Mate-Strauch
- Ilex vomitoria - Yaupon
- Paullinia cupana - Guarana
Es kommt darüber hinaus noch in sehr vielen Pflanzen vor, z.T. allerdings auch nur in Spuren.
Häufig wird davon ausgegangen, dass Coffein ursprünglich in den Pflanzen als natürliches Pestizid und Fraßgift wirkte. Eine schädigende Wirkung von Coffein für viele Insektenarten konnte gezeigt werden und in entsprechenden Mengen hat Coffein natürlich auch eine negative Wirkung auf Säugetiere. Allerdings gibt es trotz dieser Pestizid-Wirkung noch einige Schädlinge die Kaffee- und Tee-Plantagen befallen.
Neben diesem anfänglichen Aspekt dürfte heute die symbiotische Beziehung der Pflanzen mit den Menschen eine Rolle spielen, da der Mensch natürlich durch Kultivierung und Züchtung die Pflanzen mit nützlicheren und stärkeren Wirkungen förderte.
Legalität[]
Coffeinhaltige Pflanzen und Zubereitungen daraus sind legal, ebenso viele Zubereitungen, welche künstlich mit Coffein angereichert wurden (Energy Drinks, Brausetabletten, Nahrungsergänzungmittel, Kaugummis).
Energy-Drinks, Softdrinks welche mit Coffein angereichert wurden, sind auf einen maximalen Coffeingehalt von 32mg auf 100ml Flüssigkeit begrenzt. Dies wird zum Teil umgangen in dem man als Nahrungsergänzungsmittel deklarierte "Energy-Shots" verkauft. Getränke, welche Kaffee oder Tee, oder Extrakte daraus als Inhaltsstoff deklarieren, sind hingegen im Coffeingehalt nicht begrenzt und müssen auf der Verpackung keine Angaben zum Coffeingehalt machen.
In Berlin wurden an Kiosken auch Tütchen der Marke "Coffaina Bleibwach" verkauft, welche 2g Pulver aus Zucker und 120mg Coffein enthielten, ohne zu juristischen Problemen zu führen.[58]
Coffeintabletten, mit üblicherweise 200mg pro Stück, hingegen werden als Arzneimittel behandelt und können deshalb nur in Apotheken erworben werden, der (Weiter-)Verkauf von Coffeintabletten durch Privatpersonen kann entsprechend nach dem AMG bestraft werden.
Inwiefern die Reinsubstanz Coffein juristisch als Arzneimittel behandelt werden kann ist unklar, hierfür wäre Voraussetzung, dass es auch nachweislich zum Konsum bestimmt ist.
Bis 2004 war Coffein auf den Dopinglisten des IOC und WADA gelistet, welche so auch von vielen anderen Wettkampfsportvereinen übernommen werden.
Geschichte[]
Besonders bemerkenswert an Coffein ist, dass sich der Coffeinkonsum unabhängig von einander an unterschiedlichen Orten der Erde mit unterschiedlichen Pflanzen entwickelte. In Südostasien wurde die Teepflanze genutzt, im Arabisch Raum Kaffeebohnen, in Westafrika die Kolanuss und in Südamerika wurden Guarana und Mate genutzt.
In Europa etablierten sich Kaffee, Tee und Kakao nahezu Zeitgleich im 17. Jahrhundert, was zum Teil als ein Mitauslöser der Aufklärung betrachtet wurde. Coffein verdrängte den Ethanolkonsum aus der Morgenzeit und machte die Menschen so Leistungsfähiger. Voltaire soll etwa 50 Tassen Kaffee am Tag getrunken haben, Honoré de Balzac immerhin 30.[59] Ebenso dem Kaffee zugetan waren Immanuel Kant und Jean-Jacques Rousseau. Johann Sebastian Bach widmete dem Kaffee die Kaffeekantate.
Erstmals isoliert wurde Coffein 1820 durch Friedlieb Ferdinand Runge, nachdem dieser durch den Kaffeeliebhaber Johann Wolfgang von Goethe dazu angeregt wurde.
Ursprungsmythen[]
Tee[]
Kaiser Chen Nung[]
Die Entdeckung des Tees wurde in China dem mythischen Kaiser Chen Nung (auch Shennong[60]) zugeschrieben. Im Jahr 2737 v.d.Z. soll dieser einen Kessel mit heißem Wasser bereitet haben, wobei einige Blätter des Strauches, welchen er zum Feuer-machen verwendete, von der Glut hochgewirbelt wurden und ins Wasser fielen.
Bodhidharma[]
Bodhidarma, der Begründer des Chan-Buddhismus (von welchem sich der bekanntere Zen-Buddhismus ableitet), soll einmal bei der Meditation eingeschlafen sein. Erzürnt von dieser Verfehlung, riss er sich beide Augenlider ab und an dem Ort, wo diese zu Boden fielen, wuchsen Teepflanzen. In Zukunft konnten nun die buddhistischen Priester sich der stimulierenden Wirkung des Tees bedienen, welches es ihnen ermöglichte, intensiver und tiefer zu meditieren.[61]
Kaffee[]
Ziegenhirte Kaldi[]
Ein äthiopischer Ziegenhirte Namens Kaldi soll einer Volkstümlichen Legende nach den Kaffee entdeckt haben. Dieser habe bemerkt wie seine Ziegen die rote kirschartige Früchte eines heimischen Strauches fraßen und bald darauf mit neuer Energie herum zuspringen und zu tanzen begannen. Kaldi aß daraufhin selbst die Früchte des Kaffeestrauchs, wurde ebenfalls belebt und tanzte mit seinen Ziegen um die Wette.
Dies soll von einem müden muslimischen Mönch beobachtet worden sein, welcher Kaldi ansprach und von diesem die Beeren gezeigt bekamt. Der Mönch war begeistert von der Wirkung der Früchten, welche ihm beim längeren beten und intensiveren Beten halfen. Er brachte die Früchte zu seinem Kloster, wo man nach etwas experimentieren den Kaffee erfand.
Zum Teil wird die Entwicklung von der Frucht zum Kaffee auch dem Umstand zugeschrieben, dass ein Mönch die Wirkung der Früchte für verderblich hielt und sie deshalb ins Feuer warf, wodurch die Samen das erste mal geröstet wurden.
Trivia[]
- Zur Herstellung von coffeinfreien Kaffee wird das Coffein aus grünen Kaffeebohnen, bzw. einem wässrigen Extrakt von diesen, mit Lösungsmitteln wie Methylenchlorid oder Ethylacetat gelöst. Coffeinfreier Kaffee enthält in Deutschland maximal 0,08% Coffein, Coffeinarmer Kaffee 0,2%.[62]
- Sildenafil, besser bekannt unter dem Markennamen Viagra, ist wie Coffein ein Phosphodiesterase-Hemmer(PDE-Hemmer), allerdings wirkt Sildenafil nur selektiv auf PDE-5, während Coffein nicht-selektiv alle Phosphodiesterasen hemmt.
Quellen[]
Literatur[]
- Stephen Braun: Der alltägliche Kick - Von Alkohol und Koffein, 1998, ISBN 3764357649
Referenzen[]
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- ↑ http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/frsaftv_2004/gesamt.pdf
- ↑ http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2523
- ↑ http://www.test.de/Koffeinhaltige-Getraenke-Wenn-das-Herz-schneller-schlaegt-1117094-1117137/
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- ↑ Hagers Enzyklopädie der Pharmazeutischen Praxis, Band IV, Vierte Neuauflage, 1973, S. 200f
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- ↑ https://shop.rewe.de/p/ja-latte-espresso-250ml/2464033
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- ↑ Hagers Enzyklopädie der Drogen und Arzneistoffe, Band III, Vierte Neuauflage, 1972, S. 639
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Verwandte Drogen[]
Coffeinika | |||||
---|---|---|---|---|---|
Coffein-Quelle | Zubereitung | Zusätzliche Inhaltsstoffe | |||
Coffea Kaffee-Strauch |
Coffea arabica Arabica-Kaffee |
Kaffeebohne, Kaffee, Espresso | |||
Coffea canephora Robusta-Kaffee | |||||
Coffea excelsa Tschad-Kaffee | |||||
Coffea liberica Liberia-Kaffee | |||||
Camellia sinensis Tee-Strauch |
Tee, Grüner Tee, Schwarzer Tee, Weißer Tee, Gelber Tee, Oolong-Tee, Matcha | Theanin | |||
Ilex Stechpalmen |
Ilex paraguayensis Mate-Strauch |
Mate, Club-Mate, Mio Mio Mate, Soli-Mate | |||
Ilex vomitoria | Asi/Black Drink, Yaupon-Tee | ||||
Ilex guayusa Guayusa |
|||||
Cola Kolabaum |
Cola acuminata | Kolanuss, Cola-Getränk, fritz-kola | Theobromin | ||
Cola nitida | |||||
Paullinia cupana Guarana |
Guaraná-Getränk, Happy Caps | ||||
Theobroma cacao Kakaobaum |
Kakao, Schokolade | Theobromin | |||
chemisches Coffein | Energy-Drinks | Red Bull, Monster Energy | Taurin, Inosit, Glucoronolacton | ||
Coca-Cola, Glump, Coffein-Tabletten, ECA-Stack | |||||
Sonstiges | |||||
Coffeinismus, Kennzeichnungspflicht von koffeinhaltigen Getränken in Deutschland, Coffeinhaltige Getränke, Coffeinhaltige Pflanzen |
Adenosinergika | |||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wechselwirkung | Vertreter | Häufige Wirkstoffgruppe | |||||||||||||||||
Adenosin-Antagonist | Coffein(Coca-Cola, fritz-kola, Energy-Drink, Guarana, Kaffee, Kolanuss, Mate, Club-Mate, Tee, Schwarzer Tee, Ilex vomitoria, Ilex guayusa), Theobromin(Kakao, Schokolade), Theophyllin(Fenetyllin) | Stimulantien | |||||||||||||||||
Adenosin-Agonist | Baldrian |
Entheogene (Kategorie) | |||||
---|---|---|---|---|---|
Entheogen | Quelle | Wirkungstoffgruppe | Wirkstoff | Region/Kultur | Religion |
Ameisen | Paraponera clavata u.a. | Halluzinogen: Delirantium, Oneirogen | Poneratoxin | Amerika: Kalifornien, Satere-Mawe | |
Arbol de los brujos Baum der Zauberer |
Latua pubiflora | Halluzinogen: Delirantium |
Hyoscyamin Scopolamin |
Amerika: Chile Mapuche |
Schamanismus |
Ayahuasca | Banisteriopsis caapi Psychotria viridis Diplopterys cabrerana |
Halluzinogen: Psychedelikum | DMT, Harman-Alkaloide | Südamerika | Schamanismus Santo Daime União do Vegetal Plastikschamanismus |
Becchete | Tabernaemontana undulata | Halluzinogen: Dissoziativum | Ibogain | Amerika: Amazonas Matis Matsés |
|
Black Drink | Ilex vomitoria | Upper | Coffein | Amerika: Mississippi-Kultur Cahokia |
|
Cacao | Theobroma cacao | Upper | Theobromin | Amerika: Olmeken Maya Azteken |
|
Canna | Sceletium tortuosum | Downer: Sedativum | Mesembrin Mesembrenon Mesembrenol Tortuosamin |
Afrika: Khoikhoi |
|
Cannabis: Marihuana Haschisch |
Cannabis sativa Cannabis ruderalis Cannabis indica |
Downer: Cannabinoid | THC | Jamaika Indien |
Rastafari Shivaismus |
Changa | Peganum harmala Banisteriopsis caapi Psychotria viridis Diplopterys cabrerana |
Halluzinogen: Psychedelikum | DMT MAOIs |
Weltweit | |
Coca-Blätter | Erythroxylum coca Erythroxylum novogranatense |
Upper | Cocain-Derivate | Südamerika: u.a. Moche, Inka | |
Ebena | Virola elongata | Halluzinogen: Psychedelikum | DMT-Derivate | Südamerika: Yanomami / Waika | |
Engelstrompete | Brugmansia |
Halluzinogen: Delirantium | Hyoscyamin Scopolamin |
Amerika: Anden Amazonas Chibcha |
|
Fliegenpilz & Pantherpilz | Amanita muscaria Amanita pantherina |
Halluzinogen: Delirantium | Muscimol/Ibotensäure | Sibirien, Skandinavien | Schamanismus |
Hexendroge | Delirante Nachtschattengewächse: Atropa belladonna Mandragora Datura Hyoscyamus |
Halluzinogen: Delirantium | Hyoscyamin, Scopolamin | Europa | angeblicher Hexenkult |
Iboga | Tabernanthe iboga | Halluzinogen: Dissoziativum | Ibogain | Afrika: Gabun Kamerun Mitsogho Fang |
Bwiti-Kult (Synkretismus aus Christentum und traditionellen afrikanischen Religionen) |
Jurema | Mimosa hostilis | Halluzinogen: Psychedelikum | DMT | Amerika: Brasilien |
O Culto da Jurema |
Kambo | Phyllomedusa bicolor | Downer: Opioid | Deltorphin Deltorphin I Deltorphin II Dermorphin |
Amerika | Schamanismus, Plastikschamanismus |
Halluzinogene Kakteen | Lophophora williamsii Echinopsis pachanoi Echinopsis peruviana Echinopsis lageniformis |
Halluzinogen: Psychedelikum | Mescalin | Amerika: u.a. Huichol, Lipan, Tonkawa, Mescalero, Nazca-Kultur, Chavín-Kultur, Cupisnique-Kultur | Schamanismus, Native American Church |
Kava-Kava | Piper methysticum | Downer | Kavain Methysticin |
Ozeaninen: Polynesien Vanuatu Melanesien Mikronesien Australien |
|
Halluzinogene Kröten | Bufo alvarius Bufo marinus Bufo arenarum Bufo bufo Bufo viridis |
Halluzinogen: Psychedelikum | DMT-Derivate | Südamerika: Olmeken | |
Kykeon | Unbekannt | Unbekannt | Unbekannt | Europa: Antikes Griechenland |
Mysterien von Eleusis |
Labrador-Tee | Rhododendron tomentosum Rhododendron groenlandicum Rhododendron neoglandulosum |
Unbekannt | Unbekannt | Amerika: First Nations, Inuit | |
Blauer Lotus | Nymphaea caerulea | Downer | Apomorphin Aporphin Nuciferin |
Afrika: Altes Ägypten |
|
Afrikanisches Löwenohr | Leonotis Leonurus | Downer: Cannabinoid | Docosatetraenoylethanolamid | Afrika: Khoikhoi | |
LSD | LSD | Halluzinogen: Psychedelikum | Weltweit | Hippie-Bewegung Ōmu Shinrikyō Manson-Family | |
Matcha | Camellia sinensis | Upper | Coffein Theanin |
Asien: Japan |
Zen-Buddhismus |
Met | Honig | Downer | Ethanol | Europa Asien |
|
Myrrhe | Commiphora myrrha Commiphora gileadensis |
Unbekannt | Unbekannt | Europa, Naher Osten | Abrahamitische Religionen |
Orakel von Delphi | Unbekannt | Unbekannt | Unbekannt | Europa: Antikes Griechenland | Apollontempel von Delphi |
Psilocybinhaltige Pilze Teonanàcatl |
Psilocybe Psilocybe cubensis Psilocybe semilanceata |
Halluzinogen: Psychedelikum | Psilocybin | Amerika: Azteken, Nahua, Mixteken, Mixe, Mazateken, Zapoteken Afrika: Sahara (prähistorisch) |
|
Rapé Mapacho |
Nicotiana rustica | Upper | Nicotin | Amerika | Schamanismus Plastikschamanismus |
Tabak | Nicotiana tabacum | Upper | Nicotin | Amerika | |
Aztekensalbei | Salvia divinorum | Halluzinogen: Dissoziativum | Salvinorin A | Amerika: Mazateken | |
Sanango | Tabernaemontana sananho | Unbekannt | Coronaridin 3-Hydroxycoronaridin (-)-Heyneanin (-)-Ibogamin Voacangin |
Amerika: Peru |
|
Sinicuichi | Heimia salicifolia | Unbekannt | Unbekannt | Amerika: Azteken Maya |
|
Soma / Haoma | Unbekannt | Unbekannt | Unbekannt | Asien: Altes Indien Alter Iran |
Rigveda (Hinduismus) Zoroastrismus |
Steppenraute | Peganum harmala | Asien: Naher Osten, Iran | |||
Talgmuskatnussbaum | Virola sebifera | Halluzinogen: Psychdelikum | DMT 5-MeO-DMT |
Amerika: Venezuela | |
Afrikanisches Traumkraut | Entada rheedei | Oneirogen | Unbekannt | Afrika, Indien, Australien | |
Aztekisches Traumkraut | Calea ternifolia | Downer, Oneirogen | Unbekannt | Amerika: Mexiko Chontal |
|
Afrikanische Traumwurzel | Silene undulata | Oneirogen | Unbekannt | Afrika: Xhosa | |
Vilca | Anadenanthera colubrina | Halluzinogen: Psychedelikum | DMT-Derivate: Bufotenin | Amerika: Tiwanaku Wichi |
Schamanismus |
Weihrauch | Boswellia Boswellia papyrifera |
Unbekannt | Unbekannt | Europa, Naher Osten | Abrahamitische Religionen |
Wein | Vitis vinifera | Downer: Euphorikum | Ethanol | Europa | Christentum |
Erginhaltige Winden Ololiuqui Tlitliltzin |
Ipomoea purpurea Ipomoea tricolor Ipomoea violacea Rivea corymbosa |
Halluzinogen: Psychedelikum | Ergin | Amerika: Mazateken Zapoteken Azteken Maya |
Schamanismus |
Yopo | Anadenanthera peregrina | Halluzinogen: Psychedelikum |
DMT 5-MeO-DMT Bufotenin MAOIs: 2,9-Dimethyltryptolin und 2-Methyltryptolin |
Amerika: Amazonas-Becken |
Schamanismus |