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Ethanol-Unverträglichkeit oder Ethanol-Intoleranz ist eine Stoffwechselstörung beim Abbau von Ethanol, welche in Zusammenhang mit dessen Konsum zu deutlich negativen Symptomen führt.

Als typisches Merkmal dieser Unverträglichkeit gilt Erröten, medizinisch auch Flush genannt. Andere Wirkungen sind Herzrasen, Schwindelgefühl, Übelkeit, Kopfschmerzen und tagelanger Kater. Wegen der schlechten Rauscherfahrung lassen Menschen mit Ethanol-Unverträglichkeit in der Regel selbstständig die Finger vom Ethanol und sind deshalb auch fast nie von Ethanolismus betroffen.

Acetaldehyde-2D-flat

Acetaldehyd

Die Ethanolunverträglichkeit beruht nicht, wie manchmal behauptet, auf der mangelnden Fähigkeit Ethanol abzubauen, sondern auf der mangelnden Fähigkeit das giftige Ethanol-Abbauprodukt Acetaldehyd abzubauen, welches als eine Mitursachen für den Ethanol-Kater gilt. Grund hierfür ist eine Mutation, welche den Aufbau der in der Leber arbeitenden Variante des Enzyms Acetaldehyddehydrogenase betrifft und dieses weniger aktiv oder sogar inaktiv macht.

Es gibt unterschiedliche Variationen von Ethanolunverträglichkeit. Menschen bei denen das Acetaldehyddehydrogenase völlig inaktiv ist, verspüren entsprechend schneller die negativen Wirkungen, sie werden als Fast Flushers(schnelle Erröter) bezeichnet. Slow Flusher hingegen haben nur eine weniger aktive Variante und zeigen deshalb weniger ausgeprägte Symptome. Unter den Slow Flushers finden sich auch die wenigen Ausnahmen von Menschen, die trotz Unverträglichkeit dem Ethanolismus anheim fallen. [1]

Besonders verbreitet ist Ethanolunverträglichkeit unter Asiaten und amerikanischen Ureinwohnern.

künstliche Ethanol-Unverträglichkeit[]

Stoffe die als Acetaldehyddehydrogenase-Hemmer(ALDH-Hemmer) wirken können eine vorübergehende Ethanolunverträglichkeit erzeugen.

Der ALDH-Hemmer Disulfiram wird als Medikament zur Entwöhnung von Ethanolabhängigen verwendet. Auch das Pilzgift Coprin erzeugt so eine Ethanol-Unverträglichkeit.

Referenzen[]

  1. Stephen Braun: Der alltägliche Kick - Von Alkohol und Koffein, 1998, ISBN 3764357649, S. 38f