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WilderHopfen

Wilder Hopfen

Echter Hopfen (Humulus Lupulus) ist eine Pflanze mit beruhigender Wirkung aus der Familie der Cannabaceae.

Der genaue Wirkstoff bzw. Wirkmechanismus des Hopfen ist nicht bekannt. Es gibt die Vermutung das 2-Methylbut-3-en-2-ol für die Wirkung verantwortlich sein könnte, welcher bei der Verarbeitung, Lagerung und/oder bei der Metabolisierung im Körper entsteht.

Verwendung[]

Darreichungsform[]

Meist werden die Hopfenzapfen (auch -Blüten genannt) der weiblichen Pflanzen oder die Hopfendrüsen bzw. Drüsenhaare (auch bezeichnet als Lupulin, Hopfenmehl) verwendet. Letztere befinden sich in gelben Harzkügelchen, welche sich unter den Blättern der Hopfenzapfen verstecken.

Es existieren darüber hinaus zahlreiche in Drogerien freiverkäufliche Fertigarzneimittel, welche Hopfen-Extrakte enthalten, allerdings oft in Kombination mit anderen pflanzlichen Downern. Auch das ethanolhaltige Bier sowie der ethanolfreie Malztrunk enthalten Hopfen bzw. Hopfen-Extrakte. Es ist allerdings zu beobachten, dass einige dieser Zubereitungen nur einen Teil des Wirkspektrums von einem Hopfentee aufweisen. Allgemein ist es natürlich kaum möglich bei einer pflanzlichen Droge, deren Wirkstoff bzw. Wirkstoffe mehr oder weniger unbekannt sind, die Wirksamkeit sicherzustellen.

Applikationsweg[]

Wasseraufguss / Tee[]

Einzelanwendung[]

Zur Herstellung eines Hopfentees gibt man getrocknete Hopfenblüten in ein offenes Teesieb und gießt sie mit kochendem Wasser auf.

Während man den Wasseraufguss etwa 10 Minuten ziehen lässt, sollte man die Blüten im Sieb mit einem harten Teelöffel ständig umrühren, auf die Blüten drauf klopfen und sie am Siebrand kaputt reiben. Dies dient dazu die gelben, Lupulin-haltigen Harzkügelchen aus den Blüten zu lösen, so dass diese, als gelber Staub erkennbar, in das Getränk gelangen und letztendlich mit-getrunken werden können.

Während des Trinkens ist darauf zu achten, dass sich der gelbe Staub nicht am Gefäßboden absetzt, sondern immer mal wieder durch Umrühren aufgewirbelt wird.

Als Dosierung zur leicht berauschenden Einzelanwendung scheinen drei bis vier Teelöffel Hopfenblüten auf eine Kanne (750 ml) ausreichend.

Hopfentee hat einen bitteren, aber an sich erträglich würzigen Geschmack.

Anwendung als Heilpflanze[]

Eine allgemein übliche Dosis ist ein Aufguss von 1 Teelöffel Droge mit einem Glas Wasser - man trinkt 2-3 mal täglich 1/4-1/3 Glas als magensaftanragenden Tee vor der Mahlzeit, sonst zur Beruhigung oder als Krampflöser. Die kleinen Drüsen - Lupulin - haben eine Dosis von 0,25g und werden 2-4 mal täglich 40 Minuten vor den Mahlzeiten als Magensaftanreger, nach den Mahlzeiten zur Beruhigung und als Nervenmittel eingenommen.[1]

Inhalation[]

Hopfen kann auch geraucht oder in einem Vaporisator verdampft werden, letzteres benötigt eine Temperatur von 154°C.

Wirkung[]

Hopfen wirkt als Sedativum, Stomachikum, Antiseptikum und Anaphrodisiakum. Hopfentee wirkt dämpfend und entspannend, wobei die Wirkung zum Teil auch sehr subtil sein kann und sich eher im Umgang mit der Umwelt als im direkten Erleben bemerkbar macht. Hopfentee scheint sich insbesondere auch auf das emotionale Erleben auszuwirken, wobei die sanfteren Gefühlsregungen eher verstärkt werden. Trotz der anaphrodisierenden Wirkung können deshalb gerade romantische Phantasien gehäuft auftreten.

Die Inhaltstoffe erhöhen die Tätigkeit der Magendrüsen, haben bakteriostatische und bakteriozide Wirkungen, eine geringe Giftigkeit, leider unterliegen sie einer raschen Zersetzung und verlieren ihre Wirkung.

Wirkdauer[]

Die subtile beruhigende Wirkung einer starken Einzeldosis kann oft über einen Zeitraum von 24 Stunden anhalten und sich somit auch auf den nächsten Tag auswirken.

Risiken[]

Hopfen enthält geringe Mengen an Phytoöstrogenen, wie Hopein. Ob dies einen physiologischen Effekt hat ist unbekannt, allgemein gelten Hopfenpräparate als unbedenklich. Populärwissenschaftlich werden die Phytoöstrogene z.T. mit dem Brustansatz in Verbindung gebracht, den manche Biertrinker entwickeln, allerdings erscheint dies ebensogut durch die mit dem Bierkonsum verbundene übermäßige Kalorienzufuhr und das entsprechende Einlagern von Fett erklärbar zu sein.

Beim Hautkontakt mit frischem Hopfen kann es zu allergischen Reaktionen kommen.

Merkmale[]

Aussehen[]

Zweihäusige Schlingpflanze, rechtswindende kriechende Stengel, 6-8m lang, hakenförmig steifhaarig mit gegenstöndigen und wechselständigen, handförmig 3-5 lappigen Blättern mit grob gesägtem Rand.

Vorkommen[]

Wilder und verwildeter Hopfen ist kosmopolitisch. Er wächst fast auf der ganzen nördlichen Halbkugel. Häufig vor allem in Wäldern, wo er ganze Dickichte bildet.

Sammelgut[]

Im Herbst werden von angebauten Pflanzen die kolbenförmigen weiblichen Zapfen gesammelt.

Trocknung[]

Die Hopfenzapfen werden in Hopfendarren bei 40-50°C getrocknet. Die trockenen Zapfen öffnen sich und die Hopfendrüsen fallen heraus- Hopfenmehl oder Lupulin, das noch nachgetrocknet wird.

Anbau[]

Als Kulturpflanze wird Hopfen auf Feldern angebaut. Er braucht guten, humusreichen, lockeren Boden und ausreichend Kalk.

Trivia[]

  • Hopfen wird zur Herstellung weit verbreiteten ethanol-haltigen Getränks Bier verwendet. In ethanolfreien Bieren und bier-ähnlichen Malz-Getränken (umgangssprachlich Malzbier genannt) ist Hopfen-Extrakt der Hauptwirkstoff.
  • Hopfen findet sich in Fertigarzneimitteln oft in Kombination mit Baldrian, Melisse, Passionsblume oder Lavendelöl. Diese sind bereits in Drogerien erwerbbar.
  • Hopfen gehört wie Cannabis zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae).

Interwiki[]

Weblinks[]

Referenzen[]

  1. Jaroslav Kresánek: Unsere Heilpflanzen ISBN 3-7684-2222-4