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Scopolia carniolica0

Quelle: caliban.mpiz-koeln.mpg.de/mavica/index.html part of www.biolib.deUrheber: Kurt Stüber

Krainer Tollkraut, Glockenbilsenkraut (Scopolia carniolica oder Hyoscyamus scopolia) gehört zur Gattung des Tollkrauts und zur Familie der Nachtschattengewächse.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde es zu medizinischen und berauschenden Zwecken gebraucht und war vermutlich ein Inhaltsstoff in Hexensalben. Heutzutage wird es in der Industrie, als Zierpflanze und selten als Rauschdroge verwendet.

Es wächst in Südosteuropa und in Gebirgslage.

Inhaltsstoffe

In den Blättern des Krainer Tollkrauts befinden sich 0,2-0,4% und in den Wurzeln bis zu 0,5% Alkaloide. Der Hauptwirkstoff ist Hyoscyamin, außerdem findet sich in dieser Pflanze u.a. L-Scopolamin, Cuskhygrin un Tropin. Für die Rauschwirkung eher unerheblich sind die Cumarine Scopolin, Scopoletin und Chlorogensäure.

Konsum

Der Konsum von Nachtschattengewächsen birgt erhebliche Risiken. Der Wirkstoffgehalt in jeder Pflanze schwankt stark und die Wirkung ist für Unerfahrene unberechenbar, weshalb es zu mehrtägigen, sehr negativen Trips und Realitätsverlust kommen kann.

Meistens wird sich aus den Blättern oder der Wurzel ein Tee gebraut, was eine sehr unsichere Methode ist. Bereits 5mg einiger der enthaltenen Alkaloide können toxisch sein und bei oraler Aufnahme wird recht viel des Wirkstoffes aufgenommen. Ähnlich ist die Verarbeitung zu einem Trank, hierbei werden die Inhaltsstoffe in hochprozentigem Ethanol gelöst.

Getrocknet kann die Pflanze geraucht werden. Es muss sich vorsichtig mit kleinen Zügen an die individuelle Dosis herangetastet werden, ein umfangreiches Wissen über Vergiftungserscheinungen und Merkmale einer Überdosierung muss vorhanden sein.

Erfahrene Konsumenten berichten von einem angenehmen Rauschzustand bei einer geringen Dosis Nachtschattengewächse, warnen aber gleichzeitig vor unsachgemäßer Anwendung. Auch über eine aphrodisierende Wirkung wird berichtet.

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