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Melissa officinalis01

Zitronenmelisse, kurz Melisse oder unter dem wissenschaftlich Namen Melissa officinalis ist eine Kräuterpflanze die vor allem für ihre leichte beruhigende Wirkung bekannt ist. Wie der Name schon sagt, hat sie einen leicht sauren Geschmack.

Anwendungsgebiete und Konsum[]

Melisse ist frei verkäuflich und hat einen vielfältigen Anwendungsbereich. Sie wird oft als Tee zubereitet oder als Gewürzkraut in der Küche verwendet. Sie ist auch Bestandteil vieler Kräuterelexiere und Tinkturen, wie etwa dem bekanntem Melissengeist (also Melisse in Alkohol). Ihre ätherischen Öle werden auch für Badezusätze genutzt. Häufig ist Melisse auch in Arzneitees gegen Schlafstörungen und Unruhe zu finden, dort wird sie meist mit anderen beruhigenden Pflanzen wie Baldrian, Hopfen oder Lavendel gemischt.

Man kann die Pflanzen auch leicht aus Samen auf der Fensterbank ziehen und dann die frischen Blätter verwenden (etwa 2 Blätter pro Tasse Tee).

Die ätherischen Öle und andere Inhaltsstoffe können in einem Vaporisator verdampft werden, die Melisse benötigt hierfür eine Temperatur von 142°C.

Eigenschaften[]

Aussehen[]

Stark drüsig-behaarte Pflanze, mit 4-kantigem Stängel, kreuzgegenständigen, langgestielten Blättern, eiförmig mit kurzer Spitze und einem gekerbt-gesägtem Rand. Weiße Blüten in Scheinquirlen. 30-80cm Höhe.

Vorkommen[]

Wildwachsend in Südeuropa (Korsika), Nordafrika, auch in Kleinasien, im Kaukasus und in der Südschweiz. Häufig jedoch kultiviert und stellenweise verwildernd.

Sammelgut[]

Gesammelt werden die Blätter oder das ganze Kraut vor der Blüte.

Trocknung[]

Am besten trocknet man Melisse bei künstlicher Wärme bis zu 35-40°C, noch vorteilhafter ist es den Trocknungsprozess bei 30°C zu beginnen und langsam auf 50°C zu erhöhen.

Anbau[]

Braucht viel Wärme, verträgt aber keine direkte Sonnenbestrahlung, gedeiht auch im Halbschatten. Liebt tiefgründige Böden mit Humusreserven und zugänglichen Nährstoffen, verträgt keine sauren Böden. Die Aussaat der winzigen Samen kann im Frühjahr, Ende März erfolgen, die Auspflanzung ins Freiland - Ende August. Möglich ist auch eine vegetative Vermehrung - die Kulturen werden durch Stockteilung 2-3 jähriger Pflanzen im Herbst oder Frühjahr angelegt.[1]

Wirkstoffe[]

Die in der Melisse enthaltene Rosmarinsäure wirkt als GABA-Transaminase Inhibitor, d.h. sie unterdrückt das Enzyms GABA-Transaminase, welches für den Abbau des Neurotransmitters γ-Aminobuttersäure (GABA) zuständig ist.[1]

GABA ist ein inhibitorischer Neurotransmitter, welcher die Aktivität von Nervenzellen senkt. Er bzw. seine Rezeptoren sind Angriffspunkt vieler Anxiolytika und Sedativa, wie zum Beispiel von Benzodiazepinen wie Valium.

Außerdem wirkt Rosmarinsäure antibakteriell, antiviral und antifungizid. Zudem zeigte Rosmarinsäure in Tierversuchen eine neuroprotektive und antidepressive Wirkung.

Die Chlorogensäure in Melisse wirkt DNA schützend.

siehe auch[]

Referenzen[]

  1. Jaroslav Kresánek: Unsere Heilpflanzen ISBN 3-7684-2222-4

Verwandte Drogen[]

GABAergika
Wechselwirkung Vertreter Häufige Wirkstoffgruppe
GABA-Agonist GABA, GBL, BDO, GHB, Muscimol(Fliegenpilz, Prämuscimol), Phenibut
Barbiturate Hypnotika
(veraltet)
Addiktiva
Barbitursäure, Allobarbital, Amobarbital, Barbital, Butabarbital, Butalbital, Cyclobarbital, Heptabarbital, Pentobarbital, Phenobarbital, Secobarbital, Vinylbital
Thiobarbiturate
Thialbarbital, Thiobarbital, Thiopental
Z-Drugs Hypnotika
Zopiclon, Zolpidem, Zaleplon
GABA-Antagonist Thujone(Wermut, Absinth)
GABA-Verstärker Valerensäure(Echter Baldrian), Chloralhydrat, Ethanol(Ethanolische Getränke), Methaqualon, Propofol, Baicalin & Baicalein (Blaues Helmkraut, Baikal-Helmkraut, Sumpf-Helmkraut)
Benzodiazepine Anxiolytika
Sedativa
Hypnotika
Addiktiva
Alprazolam, Bentazepam, Bromazepam, Brotizolam, Clobazam, Clonazolam, Chlordiazepoxid, Clonazepam, Clorazepat, Clotiazepam, Delorazepam, Diazepam, Etizolam, Flunitrazepam, Flurazepam, Loprazolam, Lorazepam, Lormetazepam, Medazepam, Midazolam, Nitrazepam, Nordazepam, Oxazepam Phenazepam, Prazepam, Temazepam, Tetrazepam, Triazolam
GABA-Schwächer Beta-Carboline‎
GABA-Transaminase-Hemmer Rosmarinsäure(Melisse)
Mischkonsum mit
GABAnergika, Uppern, Dissoziativa, Opioiden, Psychedelika